Inken Höper, Katharina Bargsten, Leann-Vivien Leimann, Elisa Schult, Monja Schlichting, Jenin Heins, Helke Meyer und Vivien Werner (von links) sind Deutscher Vizemeister der U16.
Die Deutschen Meisterschaften im Faustball der Jugendklasse U16 in Wangersen endeten mit einer Riesenüberraschung: Die Mädels des gastgebenden MTV erreichten mit sieben Siegen in Folge das Finale und wurden dann Vizemeister. Die Endrunde verfolgten weit mehr als 1000 Zuschauer auf der Wangerser Sportplatzanlage.
Dass die Mädchen des MTV Wangersen ins Endspiel einziehen können, daran hatte Trainer Bernd Schnackenberg immer geglaubt: „Unser Ziel war das Erreichen der Endrunde. Und weil wir uns gezielt auf die DM vorbereitet haben, war auch noch mehr möglich.“ So kam es dann auch, die MTV-Mädchen zeigten schon in der Vorrunde erstaunlich gute Leistungen, gewannen alle fünf Spiele glatt mit 2:0 Sätzen. Es fing mit einem 11:2 und 11:4 gegen den TV Voerde an, gefolgt von weiteren Siegen über den TV Waibstadt (11:4, 11:5), MSV Buna Schopkau (11:2, 11:6), MTV Rosenheim (11:6, 11:5) und Güstrower SC 09 (11:2, 11:4).
Durch den Gruppensieg erreichte der MTV gleich das Viertelfinale, in dem er auf den Schwabenmeister TSV Calw traf. Auch hier konnte der Gastgeber nicht aufgehalten werden, war mit 11:3 und 11:7 erneut deutlicher Sieger. Dann folgte das Halbfinale gegen den TV GH Brettorf, der im Finale um die niedersächsische Landesmeisterschaft knapp gegen Wangersen gewinnen konnte. Doch diesmal hatte Brettorf keine Chance, weil Wangersens Mädels nur so vor Spiellaune sprühten. Mit den unerwartet deutlichen Satzgewinnen von 11:8 und 11:5 stand Wangersen plötzlich im Finale. Gegner war der ruhmreiche TV Jahn Schneverdingen. Aber jetzt konnte die Siegesserie nicht mehr fortgesetzt werden, denn der Gegner aus der Lüneburger Heide war einfach zu stark, sicherte sich mit 11:5 und 11:8 den DM-Titel. Aber in Wangersen zeigte sich niemand so richtig enttäuscht. Die Vizemeisterschaft wurde nicht erwartet und ist ein Riesenerfolg.
Die Jungs des MTV Wangersen hatten insgeheim gehofft, dass sie vielleicht doch den überraschenden Einzug in die Zwischenrunde schaffen könnten. „Das ist ein sehr schwieriges Unterfangen, denn wir spielen überwiegend mit einem jüngeren Jahrgang“, erklärten die Trainer Stephan Werner und Arndt Poppe die Ausgangsposition für ihre Crew. Die aber spielte für ihre Verhältnisse ganz groß auf, kam in den ersten vier Treffen gegen Bayernvertreter TV Segnitz, Rheinlandmeister TuS Wickrath, Sachsenerster FSV Hirschfelde und Westfalensieger TuS Dahlbruch jeweils zu Punkteteilungen. Lediglich gegen den schwäbischen Vizemeister NLV Vaihingen hieß es 0:2 (8:11, 6:11). Dadurch kam der MTV, wie auch der TV Segnitz und der FSV Hirschfelde, auf 4:6 Punkte. Somit gab das Ballverhältnis den Ausschlag über Platz drei hinter Wickrath und Vaihingen und das damit verbundene Weiterkommen. Hier lag Segnitz (-7) vor Wangersen (-11) und Hirschfelde (-13). „Gegen Segnitz haben wir nach einer 1:0-Führung im zweiten Satz den möglichen Sieg verschenkt“, so Stephan Werner im Nachhinein. Dennoch zollte er seiner Mannschaft ein großes Lob. So blieben für die MTV-Jungs noch die Treffen um die Ränge 13 bis 16. Platz 14 wurde es schließlich, weil zuerst gegen Spenge 2:0 gewonnen, dann 0:2 gegen den TV Eibach verloren wurde. Die Endplatzierung unter 24 Teams kann sich für die Wangerser Jungs durchaus sehen lassen.
Der MTV Wangersen hat einmal mehr bewiesen, dass er hinsichtlich der Ausrichtung von Faustball-Großveranstaltungen die richtige Adresse ist. „Es hat alles wie am Schnürchen geklappt und wir sind von allen Seiten gelobt worden“, freute sich der 1. Vorsitzende Dieter Kröger. Der Helferstab, der rund 130 Personen umfasste, ließ keine Wünsche offen. Die acht Spielfelder zeigten sich auch nach Ende der 184 Begegnungen in einem einwandfreien Zustand. „Wir kommen gerne wieder“, sagte Günter Lutz von der Deutschen Faustball-Liga, der sich auch freute, dass weit über 1000 Zuschauer auf der Anlage waren.