Wangersen im Jugendfaustball der erfolgreichste Verein in Deutschland

Die Faustballer des MTV Wangersen sind seit einiger Zeit in der Überholspur. Im Jugendbereich ist der Verein aus der Gemeinde Ahlerstedt am Ende der Feldsaison 2020 nun an allen anderen Vereinen aus Deutschland vorbeigezogen. Von 34 Vereinen, die in die Gesamtwertung genommen wurden, steht der MTV Wangersen auf Platz eins der Rangliste und ist damit der erfolgreichste Verein der diesjährigen Deutschen Jugend-Meisterschaften.

Die U14-Faustballerinnen des MTV Wangersen sind Deutscher Meister. Im baden-württembergischen Karlsdorf hat sich das Team nach einem 2:0-Finalsieg über den TV Brettorf selbst belohnt. Der Jubel bei den Spielerinnen und den mitgereisten Eltern war riesengroß.  Wangersens Faustball-Mädchen wurden vor der Meisterschaft als Favorit gehandelt. Das machte das Vorhaben der Mannschaft, die Goldmedaillen zu gewinnen, nicht unbedingt leichter. In allen Spielen war der Gegner besonders motiviert und wollte für eine Überraschung sorgen. Dass das keiner Mannschaft gelang, zeigt umso mehr, wie konzentriert die Wangerser Mädchen ihre Arbeit auf dem Spielfeld erledigten. Auch wenn die Ergebnisse aus der Vorrunde, 2:0 (11:8, 11:9) gegen Huntlosen, 2:0 (11:2, 11:3) gegen Biberach, 2:0 (11:7, 11:3) gegen Herrnwahltahnn und 2:0 (11:3, 11:7) gegen Öschelbronn, vermuten lassen, dass Wangersen diese Spiele mit großer Dominanz beherrschte, war der Grund für diese Erfolge immer der selbst betriebene hohe Aufwand an Kampf- und Laufbereitschaft.  

Mit dem Gewinn des Gruppensieges stand der MTV direkt im Halbfinale, traf hier auf den SV Kubschütz. Und es wurde ein schwierigeres Spiel, denn Wangersens Mädchen fanden zunächst überhaupt nicht in die Partie. Nach dem 6:11 im ersten Satz gab es leicht betretene Gesichter auf der MTV-Seite. Aber das Ganze änderte sich, weil das Wangerser Team in der Lage war, auf die Spielweise der Kubschützer richtig zu reagieren. Mit 11:7 glich Wangersen nach Sätzen aus und erzwang damit den Entscheidungssatz. Und dann hatte Kubschütz nicht mehr den Hauch einer Chance, weil die MTV-Mädchen sich durch ihren unbändigen Selbstantrieb in einen Spielrausch steigerten und den Gegner mit 11:1 schon fast bestraften. Im Finale kam es zum Treffen mit dem niedersächsischen Rivalen TV Brettorf. Es sollten nur zwei Sätzen werden, weil Wangersens Mädchen zeigten, dass sie das klar bessere Team sind. Beide Sätze verliefen fast identisch. Brettorf konnte nur zu Beginn mithalten, wurde dann mit Punkteserien durch Wangersens Angriff jeweils mit 11:6 besiegt. Die MTV-Mädchen vergaßen für einen kurzen Moment alle Corona-Vorschriften, lagen sich in den Armen und freuten sich gemeinsam über den großartigen Erfolg.

Die U18-Faustballer des MTV Wangersen sind Vierter der Deutschen Meisterschaft geworden. In Hohenlockstedt (Schleswig-Holstein) langte es nicht ganz für eine Medaille. Mit den Leistungen der Mannschaft konnten die mitgereisten Fans des MTV aber durchweg zufrieden sein. Wangersens U18-Jungen traten als amtierender Landesmeister an. Ziel der Mannschaft war zunächst der Einzug in die Zwischenrunde. Das gelang. In der Auftaktpartie gegen Burgdorf setzte der MTV erste Akzente, sicherte sich ein 2:0 (11:6, 11:8). Es folgte die erste Niederlage gegen den TV Vaihingen/Enz. Nach zwei Durchgängen stand es 1:1, ehe sich die Vaihinger mit 11:7 behaupten konnten. Als danach der Großenasper SV mit 2:0 (13:11, 11:7) besiegt wurde, war der Einzug in die Zwischenrunde perfekt. Daran änderte auch die 0:2-Niederlage gegen den TSV Lola nichts.

In der Qualifikation für das Halbfinale traf der MTV auf den Ahlhorner SV. Nach 8:11 folgten die Satzgewinne von 12:10 und 11:5, die den 2:1-Sieg besiegelten. Im Halbfinale stellte sich erneut Gastgeber TSV Lola dem MTV. „Die waren uns haushoch überlegen“, erklärte Trainer Stephan Werner das 0:2 (7:11, 4:11). So blieb das Bronzespiel gegen Vaihingen. Wie in der Vorrunde setzte es ein 1:2 (11:7, 8:11, 8:11).

Für die Faustball-Jugend des MTV Wangersen gab es bei den deutschen Faustball-Meisterschaften in Stuttgart einen Doppelerfolg. Sowohl die U16-Mädchen als auch die U16-Jungs holten die Bronzemedaille. Bei den Jungs war ein Medaillenplatz angepeilt. Nicht aber bei den Mädchen, die als Nachrücker an der Meisterschaft teilnehmen durften. Sie starteten in der Vorrunde recht unbeschwert. Zuerst gab es ein 1:2 gegen den Nordmeister und späteren Deutschen Meister aus Ahlhorn, ehe Erfolge gegen Karlsdorf (2:1) und Hohenklingen (2:0) folgten. Dass am Ende 1:2 (7:11, 12:10, 8:11) gegen Stammbach verloren wurde, war für den MTV kein Beinbruch. Als Gruppenzweiter folgte das Viertelfinale gegen den Hammer SC 08, das nach Anfangsschwierigkeiten mit 2:1 (8:11, 11:8, 11:7) gewonnen wurde. Im Halbfinale ging es gegen den TV Vaihingen/Enz. Trotz guter Leistungen verlor der MTV mit 0:2 (9:11, 8:11). Somit blieb das kleine Finale um Bronze gegen den TV Stammbach aus Bayern, gegen den in der Vorrunde noch 1:2 verloren wurde. Nun aber wurde der Spieß umgedreht. Mit 11:9 und 11:6 setzten sich die Mädels aus Wangersen durch, bereiteten ihrem Trainer Bernd Schnackenberg so ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk. „Da haben die Mädels Wort gehalten“, freute sich Schnackenberg.

Die U16-Jungen aus Wangersen waren im Vorfeld zu den Mitfavoriten auf den Titel gehandelt worden. Manko beim MTV war, dass nicht in Bestbesetzung gespielt werden konnte, weil Florian Behrens verletzungsbedingt nicht eingesetzt werden konnte. Aber in der Vorrunde unterstrich das Team seine spielerischen Qualitäten, kam zu Siegen gegen Empelde (2:0), Waibstadt (2:0), Kippenheim (2:0) und Vaihingen/Enz (2:1). Damit war der Einzug ins Halbfinale perfekt. Dort traf Wangersen auf den TV Unterhaugstett, der am Ende Vizemeister hinter Vaihingen wurde. Zunächst sah Wangersen wie der klare Sieger aus, setzte sich im ersten Abschnitt 11:6 durch. Mit 3:11 und 8:11 kam es aber noch zur 1:2-Niederlage. Im kleinen Finale um Bronze gaben die MTV-Jungs nochmals richtig Gas, setzten sich in beiden Sätzen mit 11:5 gegen den Berliner TC durch. „Damit sind wir zufrieden“, erklärten die Trainer Stephan Werner und Arndt Poppe.

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