Deutschland kann doch noch Weltmeister. Jedenfalls im Faustball. Vivien Werner vom MTV Wangersen wurde mit der U18-Nationalmannschaft im US-amerikanischen Roxbury Faustball-Weltmeister. Sie selbst wurde sogar noch zur besten Angreiferin der WM gewählt. Im Finale besiegte Deutschland Brasilien mit 3:2.
Vivien Werner hatte im Halbfinale gegen die Schweiz ganz stark gespielt. Gegen die Südamerikanerinnen wurde sie erneut im Angriff aufgeboten. „Ein Traum für mich, auch im Finale aufzulaufen“, meinte die 18-Jährige. Wiederum spielte sie brillant auf, verhalf ihrer Mannschaft in Satz eins zum deutlichen 11:6. Danach aber wurde der Gegner stärker, obwohl die deutschen Mädchen schon 5:2 vorne lagen, kassierten sie noch ein 9:11. Gleiches Bild im dritten Durchgang. Brasilien geriet mit 3:6 ins Hintertreffen, schaffte aber noch ein 11:7. Ein Match, dass immer wieder auf des Messers Schneide verlief. Auf beiden Seiten glänzten jetzt überwiegend die Abwehrreihen. Deutschland glich mit 11:8 aus.
Die Partie wurde dramatischer. Deutschland ging im entscheidenden Satz mit 8:6 in Führung, konnte diese aber nicht halten. Dann 9:9 und 10:9 für den Titelverteidiger, bis hin zum 13:12. Somit erneut Matchball – und der wurde zum großen Jubel zum 14:12 verwandelt. Deutschland ist wieder Weltmeister vor Brasilien – wie schon 2016. „Ich bin fix und fertig. Das war sicherlich eine der spannendsten Spiele, die ich je mitgemacht habe“, sagte Werner. Nun stehen noch einige Urlaubstage an, ehe Wangersen am Sonnabend seine erfolgreiche Weltmeisterin feiern wird.
Die deutschen Mädchen hatten in der Vorrunde kaum Schwierigkeiten, um sich den Gruppensieg zu sichern. Zuerst wurde Chile in drei Sätzen bezwungen (11:2, 11:4, 11:3), ehe auch die Schweiz die Überlegenheit der Crew um Vivien Werner anerkennen musste. Zwar versuchten die Eidgenossinnen alles, wurden aber auch klar mit 3:0 (11:4, 11:7, 11:3) geschlagen. Somit hatte das Bundesteam den sofortigen Sprung in die zweite Zwischenrunde erreicht. Und hier kam es zum Duell mit Österreich, eigentlich immer ein Angstgegner. Zwar hieß es nach 11:8 zuerst 1:0 für Deutschland, doch Satz zwei entschied das Austria-Team glatt mit 11:6 für sich. Hier machten sich erste Unsicherheiten breit, die aber schnell behoben wurden. Über 11:7 und 11:5 ging es ins Halbfinale mit der Schweiz, die schon in der Vorrunde glatt besiegt wurde. Hier schlug die große Stunde von Vivien Werner, die im deutschen Angriff überragend spielte. Ihr variables Spiel war ausschlaggebend dafür, dass sich Deutschland abermals in drei Sätzen durchsetzen konnte (11:4, 11:7, 11:4). Dann folgte das spannende Finale mit Happy End.